Big data
Die Installation zeigt einen provisorisch eingerichteten Arbeitsplatz in einen Kellergeschoss. Auf einem der Tische ist ein Laufband montiert, das von einem Elektromotor angetrieben wird. Daneben ist ein rotierender Plattenspieler aufgebaut. Dessen Arm ist fixiert und die Nadel liegt auf einem ebenen runden Spiegel, statt auf einer Schallplatte auf. Die Verbindung zwischen beiden Bereichen stellt ein dünner Draht her, der vom Laufband zur Mitte des Plattenspielers führt.
Vom Tisch davor beginnt man nun ein Kratzen und Knacken wahrzunehmen. In einer Glasröhre ist dort ein Faden gespannt, der die Geräusche in Bewegung umwandelt und sichtbar macht. Die Form der Welle ändert sich, je nach Intensität oder Anordnung der vorhandenen Staubpartikel auf dem Spiegel. Ein Tonbandgerät zeichnet alle Daten auf. Sobald es die maximale Speicherkapazität erreicht hat beginnt es die Daten zu überschreiben.
Durch das Laufband werden elektrostatische Kräfte erzeugt und in die Mitte des Spiegels geleitet. Die chaotische Struktur des Staubes, der sich auf dem Spiegel niedergeschlagen hat, wird verändert durch die elektrostatischen Kräfte. Der Staub richtet sich an dem magnetischen Feld aus und wird durch die Nadel des Plattenspielers in dieser Struktur gelesen. Die erzeugten Signale werden auf dem Magnetband gespeichert und ständig überschrieben. Beim Vorgang des Überschreibens werden die Information jedoch nicht vollständig gelöscht, so dass immer Hintergrundgeräusche bestehen bleiben. Dieses Phänomen kennen manche vielleicht noch von selbst aufgenommenen und überspielten Kassetten. Auf dem Tonband entsteht also eine Überlappung.
Der Beobachter kann das Signal über die Glasröhre kontrollieren, dennoch kann er durch diese Beobachtung nicht erkennen, welche allgemeine Struktur sich hinter den Signalen verbirgt. Dazu nutzt er die Daten die bei mehrfachen Versuchen anfallen und die in der Schichtung erst ein Bild ergeben.